Gradido-Gemeinwohlwährung schafft neue Perspektiven
Künzelsau, 03. September 2020 – Fast eine halbe Million Studienabsolventen und 400.000 Auszubildende drängen allein in Deutschland in diesem Jahr auf den Arbeitsmarkt. Aufgrund der Corona-Krise werden viele von ihnen dort allerdings keinen Job finden. Mehr als 20.000 Studierende haben in den vergangenen Monaten einen Kredit beantragen müssen, um die Ausgaben bis zum Examen überhaupt noch bestreiten zu können. Unzählige Ausbildungsplätze werden ersatzlos gestrichen, die meisten Praktika und Werkstudentenjobs auf unbestimmte Zeit verschoben. Die ‚Generation Corona‘ braucht nicht nur Zuversicht, sondern auch Perspektiven. Das innovative Wirtschaftsmodell ‚Gradido‘ könnte für beides sorgen. Basierend auf den Prinzipien eines ‚Aktiven Grundeinkommens‘ und der ‚Bedingungslosen Teilhabe‘ garantiert es eine Grundsicherung und bietet zudem die Möglichkeit, das eigene Potential zu erkennen und zu entfalten.
Die Corona-Maßnahmen nehmen jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen zu feiern oder um die Welt zu reisen. Sie gefährden auch zahlreiche Existenzen und Zukunftsmodelle. Aufgrund der Streichung vieler Ausbildungsplätze fehlt Schulabsolventen die Perspektive für die Zukunft. Der Wegfall unzähliger Nebenjobs beraubt Studierende ihrer finanziellen Grundlage. Das Streichen oder Aussetzen von Praktika, Werkstudentenjobs und Freiwilligen Sozialen Einsätzen im Ausland schränkt die Möglichkeiten, sich vor der Berufswahl ausprobieren und orientieren zu können, zudem massiv ein.
Uni-Absolventen werden damit konfrontiert, dass aktuell bereits 40 Prozent der Jobs für junge Akademiker wegfallen. In der Kulturbranche sowie der Wissenschaft sind die Einbrüche noch dramatischer. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau haben mit 20.000 Studierenden mehr denn je in den vergangenen Wochen einen Studienkredit beantragt, um ihren Lebensunterhalt auch ohne Nebenjobs bestreiten zu können. Sie werden also bereits mit einem Schuldenberg in die berufliche Zukunft starten. Nicht nur die Tourismusbranche, die Gastronomie und der Einzelhandel haben infolge des Lockdowns massive Einbußen zu verzeichnen. Die Wirtschaft kämpft – und viele Ausbildungsplätze bleiben auf der Strecke.
„In dieser Krisensituation ist unser neues Wirtschafts- und Finanzmodell ganz besonders für die Jugend zukunftsweisend“ betont Bernd Hückstädt, einer der Gründer der Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik. „Wir müssen den jungen Menschen, die so lern- und leistungsbereit ins Erwerbsleben drängen, eine attraktive Grundsicherung bieten, die ihnen nicht das Gefühl vermittelt, nutzlos oder sogar bereits gescheitert zu sein, sondern – ganz im Gegenteil – die Möglichkeit sichert, ihr individuelles Potential, ihre Talente und ihr Können bestmöglich zu entwickeln und einzusetzen“, erläutert der Wirtschaftsbioniker einen der Grundgedanken des ‚Gradido‘-Prinzips.
Aktives Grundeinkommen statt Studienkredit
Nach dem Gradido-Modell stehen für jeden Menschen monatlich 1.000 Gradido (GDD) der Gemeinwohlwährung als Grundeinkommen bereit. Diese Summe versteht sich als Sockelbetrag, zusätzlich zu anderen Einnahmequellen. Jungen Menschen in der Ausbildung oder im Studium könnte sie eine stabile finanzielle Basis bieten. Dieses ‚Aktive Grundeinkommen‘ unterscheidet sich maßgeblich vom viel diskutierten ‚Bedingungslosen Grundeinkommen‘. Wer es in Anspruch nimmt, bringt sich im Gegenzug mit seinen Talenten und Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein. Pro Monat werden maximal 50 Stunden mit jeweils 20 GDD vergütet.
‚Bedingungslose Teilhabe‘ zum Erproben und Entfalten
Das ‚Aktive Grundeinkommen‘ sichert so die ‚Bedingungslose Teilhabe‘ am Leben der Gesellschaft. Konkret bedeutet das, dass jeder sich mit seinen Neigungen und Fertigkeiten dort einbringen kann, wo es für ihn am besten passt. Neben beruflichen Fertigkeiten sind praktische, künstlerische und kreative Aktivitäten willkommen. Ebenso die Übernahme sozialer Aufgaben, um den dramatisch wachsenden Pflegenotstand, Engpässe in der Kinderbetreuung und die Vereinsamung alter Menschen zu lindern. Die Grundidee der Bedingungslosen Teilhabe ist, dass alle sich mit ihren ganz persönlichen Talenten einbringen können, um die Gemeinschaft zu stärken. Dies hilft das eigene Potential besser zu erkennen und den bestmöglichen Weg ins Berufsleben oder für eine Kursänderung zu finden. Ganz explizit soll es auch der Entfaltung neuer Ideen, Visionen und Skills dienen. Hückstädt ergänzt: „Es liegt im ureigensten Interesse der Gesellschaft, jedes Mitglied individuell und intensiv zu fördern. Bedingungslose Teilhabe legt damit den Grundstock für den größtmöglichen Erfolg der gesamten Menschheitsfamilie angesichts der gigantischen Herausforderungen unserer Zeit.“
Schluss mit den Schuldenbergen
In 20-jähriger Forschungsarbeit ist an der Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik das gleichnamige solide und nachhaltige Wirtschafts- und Finanzsystem entwickelt worden. Es orientiert sich an den grundlegenden Erfolgsmodellen der Natur. Einer der entscheidenden Vorteile des Gradido-Modells gegenüber dem herrschenden Wirtschafts- und Finanzsystem liegt laut Akademiegründer Hückstädt darin: „Die Geldschöpfung unserer Gemeinwohlwährung Gradido erfolgt, ohne dass dadurch Schulden entstehen, denn in der Natur gibt es keine Schulden.“
Der ‚Kreislauf des Lebens‘ sorgt für Stabilität
Für jeden Menschen dieser Welt werden monatlich insgesamt 3.000 ‚Gradido’ (GDD) im Wert von 3.000 Euro veranschlagt. Ein Drittel geht an jeden Bürger als ‚Aktives Grundeinkommen‘, das zweite Drittel erhält der Staat für seine Dienste an der Allgemeinheit und der dritte Teil kommt einem Ausgleichs- und Umweltfonds zugute, um die Sanierung der ökonomischen und ökologischen Altlasten zu ermöglichen. In Summe stünde für staatliche Leistungen und das Gesundheitssystem mehr Geld zur Verfügung als bisher – ohne Schulden und ohne Steuern. Geplante Vergänglichkeit hält die Geldmenge konstant und die Preise stabil. Ein nachhaltiges Modell mit Zukunft.
Details zum ‚Gradido-Modell’ im kostenfreien E-Book unter https://gradido.net/de/book/
Über die Gradido-Akademie
Die Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik hat eine alternative ‚Gemeinwohlwährung‘ entwickelt, die sich an den Vorbildern der Natur orientiert. Die Natur folgt der Regel, dass nur dort, wo etwas vergeht, Neues entstehen kann und so langfristige Verbesserung (Evolution) möglich ist. Ihr Erfolgsrezept ist der ‚Kreislauf des Lebens‘. Würde auch unsere Wirtschaft diesem natürlichen Kreislauf folgen, ließen sich damit nach Einschätzung der Wirtschaftsbioniker praktisch alle geldbedingten Probleme der Welt lösen. Das Gradido-Modell basiert auf der Idee, dass nicht nur jeder Mensch, sondern auch jeder Staat ein auf Guthabenbasis geschöpftes Einkommen erhält. Er kann damit all seine Aufgaben erfüllen, ohne Steuern einzufordern. Deflation oder Inflation gehören der Vergangenheit an. Die Wirtschaft ist vom ständigen Wachstumszwang befreit, die Gefahr eines Kollabierens des Finanzsystems endgültig gebannt. (www.gradido.net)