Steuersystem und Zakat

Wie ist das Steuersystem aufgebaut, welche Rolle spielt Zakat, und wie stehen breite Bevölkerungsschichten dazu?

Grundlegende Struktur des saudi-arabischen Steuersystems

Saudi-Arabien hat ein einzigartiges duales Steuersystem entwickelt, das eine Mischung aus moderner Besteuerung und islamischen Prinzipien darstellt. Das System wird von der Zakat, Tax and Customs Authority (ZATCA) verwaltet, die 2021 durch die Fusion der früheren Zakat- und Steuerbehörde mit der Zollbehörde entstanden ist[1][2].

Kernprinzip: Keine Einkommensteuer für Privatpersonen

De wichtigste Charakteristikum des saudi-arabischen Steuersystems ist das völlige Fehlen einer Einkommensteuer für Privatpersonen. Finanzminister Mohammed Al-Jadaan bestätigte 2024 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos: „Es gibt absolut keine Absicht in Saudi-Arabien, eine Einkommensteuer auf Privatpersonen zu erheben. Das ist unsere Position ganz klar“[3][4][5].

Diese Steuerfreiheit gilt für alle Einwohner Saudi-Arabiens, unabhängig von ihrer Nationalität oder ihrem Aufenthaltsstatus. Saudi-Arabien besteuert weder Arbeitseinkommen, noch Kapitalerträge, noch Vermögen oder Erbschaften auf persönlicher Ebene[6][7].

Unterscheidung nach Nationalität und Eigentumsstruktur

Das System macht eine fundamentale Unterscheidung zwischen saudi-arabischen/GCC-Bürgern und Nicht-Saudis:

Saudi-Arabische und GCC-Bürger:

  • Zahlen Zakat auf ihr Vermögen und ihre Geschäftstätigkeiten

  • Unterliegen keiner Einkommensteuer

  • Profitieren von der Steuerbefreiung für Arbeitseinkommen

Nicht-Saudi Einwohner:

  • Zahlen keine Einkommensteuer auf Arbeitseinkommen

  • Unterliegen bei Geschäftstätigkeiten der 20%igen Körperschaftssteuer

  • Müssen Quellensteuer zahlen, wenn sie Einkommen aus saudi-arabischen Quellen ohne Betriebsstätte erzielen[8][9]

Zakat: Das Herzstück des Systems

Religiöse und rechtliche Grundlagen

Zakat ist der dritte Pfeiler des Islam und nimmt im saudi-arabischen Steuersystem eine zentrale Rolle ein. Artikel 21 des Grundgesetzes besagt: „Zakat soll erhoben und für legitime Ausgaben verwendet werden“[1][10].

Die Zakat ist nicht nur eine religiöse Verpflichtung, sondern staatliches Recht. ZATCA ist gesetzlich verpflichtet, Zakat zu erheben und an die Berechtigten zu verteilen. Dies unterscheidet Saudi-Arabien von vielen anderen muslimischen Ländern, wo Zakat eine freiwillige individuelle Entscheidung ist[11][12].

Berechnung und Anwendung der Zakat

Zakat-Satz: 2,5% der Zakat-Basis (Nettovermögen)[13][14][11]

Zakat-Basis umfasst:

  • Bargeld und Bankguthaben

  • Handelsbestände und Forderungen

  • Gold, Silber und andere Investitionen

  • Geschäftsvermögen (abzüglich Verbindlichkeiten und Anlagevermögen)

Ausgeschlossen von der Zakat-Basis:

  • Anlagevermögen (Maschinen, Gebäude, Ausrüstung)

  • Langfristige Investitionen in lokale Unternehmen

  • Persönliche Gegenstände und Wohnimmobilien[14][15]

Nisab und Hawl-Voraussetzungen

Nisab: Mindestvermögen von 85 Gramm Gold oder äquivalent (etwa 21.000 SAR), ab dem Zakat fällig wird[13][16]

Hawl: Das Vermögen muss ein vollständiges Mondjahr (354 Tage) im Besitz sein, bevor Zakat fällig wird[13][10]

Unternehmenszakat

Für Unternehmen wird Zakat auf 2,5% der Zakat-Basis berechnet, die das Nettovermögen des Unternehmens darstellt. Bei gemischten Eigentumsstrukturen (saudi-arabische und ausländische Anteile) unterliegt nur der saudi-arabische Anteil der Zakat, während der ausländische Anteil der 20%igen Einkommensteuer unterliegt[14][17].

Moderne Steuern: VAT und andere Abgaben

Mehrwertsteuer (VAT)

Saudi-Arabien führte 2018 eine Mehrwertsteuer von 5% ein, die 2020 auf 15% erhöht wurde, um die wirtschaftlichen Herausforderungen der COVID-19-Pandemie zu bewältigen[18][19][20].

VAT-Struktur:

  • Standardsatz: 15% auf die meisten Waren und Dienstleistungen

  • Nullsatz: Exporte, internationale Transporte, qualifizierte Medikamente

  • Befreit: Finanzdienstleistungen, Lebensversicherungen, langfristige Wohnimmobilienmieten[18][19]

Registrierungsschwelle: Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 375.000 SAR oder mehr müssen sich für VAT registrieren[21][19].

Verbrauchssteuern (Excise Tax)

Saudi-Arabien erhebt Verbrauchssteuern auf gesundheitsschädliche Produkte:

Aktuelle Sätze (2024):

  • Tabakprodukte: 100%

  • Energydrinks: 100%

  • Kohlensäurehaltige Getränke: 50%

  • Süße Getränke: 50%

  • E-Zigaretten und Zubehör: 100%

  • E-Zigaretten-Liquids: 100%[22][23][24]

Diese Steuern dienen sowohl der Einnahmengenerierung evenals Gesundheitszielen im Rahmen der Vision 2030[25][26].

Immobiliensteuern

Real Estate Transaction Tax (RETT): 5% auf alle Immobilientransaktionen, die seit April 2025 die frühere 15%ige VAT auf Immobilien ersetzt[27][28][29].

White Land Tax: Steuer auf unbebaute Grundstücke zur Bekämpfung von Landspekulation:

  • Ursprünglich: 2,5% auf den Landwert (2015)

  • Neue Regelung (2025): Bis zu 10% auf unbebaute Grundstücke

  • Zusätzlich: Bis zu 5% auf leerstehende Gebäude[30][31][32][33]

Zölle und Handelssteuern

Als GCC-Mitglied wendet Saudi-Arabien den gemeinsamen Außenzoll von 5% auf die meisten Importe von außerhalb des GCC an. Bestimmte Produkte haben höhere Zölle:

  • Tabakwaren: 100%

  • Datteln: 40%

  • Textilien: 12%

  • Konkurrenzprodukte zu lokaler Produktion: 12-20%[25][34]

Administratives System: ZATCA

Zentrale Verwaltung

ZATCA ist die zentrale Steuerbehörde, die für alle Steuerarten zuständig ist:

  • Zakat-Erhebung und -Verteilung

  • VAT-Administration

  • Verbrauchssteuern

  • Zollabwicklung

  • E-Invoicing-System[1][2]

Elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing)

Saudi-Arabien hat ein obligatorisches E-Invoicing-System („FATOORAH“) eingeführt:

Phase 1 (seit Dezember 2021): Elektronische Generierung aller Rechnungen Phase 2 (gestaffelt seit 2023): Direkte Integration mit ZATCA-Systemen

Aktuelle Anforderungen (2025): Unternehmen mit einem VAT-pflichtigen Umsatz von über 7 Millionen SAR müssen sich in das System integrieren[35][36][37].

Sozialversicherung (GOSI)

De General Organization for Social Insurance (GOSI) verwaltet Sozialversicherungsbeiträge:

Saudi-Bürger:

  • Arbeitnehmer: 9,75% (9% Rente + 0,75% Arbeitslosigkeit)

  • Arbeitgeber: 11,75% (9% Rente + 2% Unfallversicherung + 0,75% Arbeitslosigkeit)

  • Beitragsbemessungsgrenze: 45.000 SAR/Monat[38][39][40]

Ausländer:

  • Arbeitnehmer: 0%

  • Arbeitgeber: 2% (nur Unfallversicherung)[38][39]

Bevölkerungswahrnehmung der Steuerreformen

Allgemeine Akzeptanz der VAT-Einführung

De Einführung und Erhöhung der VAT verlief in Saudi-Arabien überraschend reibungslos. Ein Forschungsbericht des Middle East Council on Global Affairs von 2024 stellte fest, dass „weder die Einführung noch die Erhöhung der VAT zu traditionellen Formen des Protests in Saudi-Arabien geführt hat“[41].

Umfragedaten zur VAT-Akzeptanz:

  • Knapp 80% stimmen zu, dass VAT positive Auswirkungen auf Steuererträge hat

  • Über 65% betrachten VAT als die beste Form indirekter Besteuerung

  • 89,6% der Befragten sind sich der VAT-Implementierung bewusst[41][42]

Verhaltensänderungen bei Verbrauchern

Een YouGov-Umfrage von 2020 zeigte die unmittelbaren Auswirkungen der VAT-Erhöhung:

Finanzielle Auswirkungen:

  • 91% der Einwohner gaben an, finanziell von der VAT-Erhöhung betroffen zu sein

  • 61% spürten eine schwerwiegende Auswirkung

  • 29% spürten eine geringfügige Auswirkung[43]

Anpassungsstrategien:

  • 51% beschränkten ihre Käufe auf notwendige Artikel

  • 45% kauften billigere Alternativen

  • 37% verschoben geplante Anschäufe

  • 19% planten, Artikel über internationale E-Commerce-Seiten zu kaufen[43][44]

Generationenunterschiede bei der Steuerakzeptanz

Jüngere Generationen zeigen eine höhere Akzeptanz der Steuerreformen. Eine Studie von 2020 fand heraus, dass 89,6% der jungen Saudi-Araber sich der VAT-Implementierung bewusst sind, aber negative Wahrnehmungen bezüglich der Effizienz des Steuersystems zeigen[42].

Interessante Befunde:

  • Trotz Kritik am System änderten junge Menschen ihr Konsumverhalten nicht

  • Die Studie fand, dass „junge Saudis unabhängig von der VAT weiterhin ausgeben“[41][42]

Akzeptanz durch Verständnis für Reformnotwendigkeit

De relativ gedämpfte öffentliche Reaktion auf die VAT-Implementierung zeigt das öffentliche Verständnis für fiskalische Reformimperative. Forschungsdaten deuten darauf hin, dass die Bevölkerung die Notwendigkeit der Wirtschaftsdiversifizierung en de Übergang von der Ölabhängigkeit versteht[41][45].

Faktoren für die Akzeptanz:

  • Transparenz und Kommunikation der Regierung über die Reformziele

  • Verständnis für die Vision 2030 und ihre Notwendigkeit

  • Fehlende alternative politische Ausdrucksformen in einem autoritären System[41][46]

Kritische Stimmen und Bedenken

Fachliche Kritik:

  • 45,6% der Befragten sehen VAT als ineffizientes Steuersystem

  • 45,3% glauben, dass VAT keine Einkommensgleichheit bevordert

  • 34% sehen VAT als nicht instrumental für die Einkommensgenerierung des Landes[41][42]

Sociale impact: Als Verbrauchssteuer belastet VAT einkommensschwache Haushalte überproportional, da diese einen größeren Anteil ihres Einkommens für besteuerte Waren und Dienstleistungen ausgeben[41][47].

Geschäftswelt und VAT

77% der Befragten in Führungspositionen berichteten von negativen Auswirkungen der VAT-Erhöhung auf ihr Geschäft. Nur 16% spürten keine Auswirkungen, während 7% positive Effekte meldeten[43].

Anpassungsmaßnahmen der Unternehmen:

  • Preisstrategien anpassen

  • Compliance-Kosten berücksichtigen

  • Liquiditätsmanagement bei verlängerten Zahlungszyklen von Regierungsaufträgen[48]

Zakat: Traditionelle Akzeptanz mit modernen Herausforderungen

Hohe gesellschaftliche Akzeptanz

Zakat genießt breite gesellschaftliche Akzeptanz als religiöse Verpflichtung. Als dritter Pfeiler des Islam wird sie als spirituelle Reinigung des Vermögens en Mittel zur sozialen Solidarität verstanden[13][1][10].

Religiöse Legitimation:

  • Über 80 Koranverse verknüpfen Zakat mit dem Gebet

  • Staatliche Verwaltung entspricht islamischer Tradition

  • Automatische gesellschaftliche Akzeptanz durch religiöse Identität[1][10][49]

Praktische Herausforderungen

Compliance-Probleme: ZATCA hat verstärkte Durchsetzungsmaßnahmen eingeführt, um die Zakat-Compliance zu verbessern. 2024 wurden neue Zakat-Vorschriften verabschiedet, die frühere Praktiken kodifizieren und Strafen für Nichteinhaltung einführen[50][48].

Modernisierung der Erhebung:

  • Digitale Plattformen für Zakat-Anmeldungen

  • SADAD-Zahlungssystem für einfache Abwicklung

  • Vereinfachte Online-Berechnungstools[13][2][51]

Verteilungsmechanismen

Staatlich kontrollierte Verteilung: Die staatliche Verwaltung der Zakat-Verteilung gewährleistet systematische Hilfe für:

  • Einkommensschwache Bevölkerung

  • Waisen und Verschuldete

  • Islamische Institutionen

  • Infrastrukturprojekte[13][11][12]

Sozioökonomische Auswirkungen des Steuersystems

Umverteilungseffekte

Zakat als Umverteilungsinstrument: Mit einem Volumen von 2,5% des relevanten Vermögens aller Saudi-Arabier und GCC-Bürger stellt Zakat ein bedeutendes Umverteilungsinstrument dar. Die staatliche Verwaltung gewährleistet systematische Unterstützung sozialer Programme[13][11].

VAT als regressive Steuer: Die 15%ige VAT belastet ärmere Haushalte überproportional, da sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für Konsumgüter ausgeben. Dies steht im Kontrast zur progressiven Wirkung der Zakat[41][47].

Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen

Saudi-Bürger:

  • Profitieren von der Einkommenssteuerfreiheit

  • Zahlen Zakat als religiös legitimierte Abgabe

  • Akzeptieren VAT als notwendige Diversifizierungsmaßnahme

Expatriates:

  • Profitieren ebenfalls von der Einkommenssteuerfreiheit

  • Zahlen keine Zakat aufgrund ihrer Nationalität

  • Tragen VAT-Last wie alle anderen Einwohner

Unternehmen:

  • Saudi-/GCC-Unternehmen zahlen 2,5% Zakat statt 20% Einkommensteuer

  • Ausländische Unternehmen zahlen 20% Körperschaftssteuer

  • Alle Unternehmen sind VAT-pflichtig bei entsprechendem Umsatz

Vision 2030 und steuerliche Modernisierung

Strategische herschikking

De Steuersystem ist ein zentraler Baustein der Vision 2030. Die Steuerreformen zielen darauf ab:

  • Staatseinnahmen zu diversifizieren und die Ölabhängigkeit zu reduzieren

  • Internationale Standards zu erfüllen und ausländische Investitionen anzuziehen

  • Moderne Verwaltungsstrukturen zu schaffen[48][52][53]

Finanzminister Al-Jadaan betonte 2024: „Saudi-Arabien nutzt bereits verschiedene Einnahmequellen, einschließlich Mehrwertsteuer, Einkommenssteuern für Unternehmen und ausländische Investoren sowie Zakat für die lokale Bevölkerung“[3][5].

Erfolge und Herausforderungen

Messbare Erfolge:

  • VAT trug erheblich zur Staatseinnahmen-Diversifizierung bei

  • Fiskaldefizit-Reduzierung durch neue Steuerquellen

  • Wirtschaftliche Erholung nach der Ölkrise 2014-2016[41][45]

Anhaltende Herausforderungen:

  • Balance zwischen Modernisierung und sozialer Akzeptanz

  • Compliance-Verbesserung bei traditionellen und neuen Steuern

  • Internationale Wettbewerbsfähigkeit bei Unternehmenssteuern

Zukunftsperspektiven

Geplante Entwicklungen

Neue Steuergesetze: Im Dezember 2023 wurde ein neuer Gesetzentwurf für das Einkommensteuergesetz zur öffentlichen Konsultation gestellt, der weitere Anpassungen an internationale Standards vorsieht[52].

Digitalisering: Die vollständige Digitalisierung der Steuerverwaltung schreitet voran, mit E-Invoicing als Vorbild für weitere elektronische Dienstleistungen[35][54].

White Land Tax-Verschärfung: Die drastische Erhöhung der Steuer auf unbebaute Grundstücke (bis zu 10%) zeigt die Entschlossenheit der Regierung, Landspekulation zu bekämpfen und Entwicklung zu fördern[31][32][33].

Gesellschaftliche Anpassung

Generationenwechsel: Die junge Bevölkerung (70% unter 30 Jahren) zeigt eine höhere Akzeptanz für Steuerreformen und versteht deren Notwendigkeit für die Wirtschaftsdiversifizierung[46][42].

Kulturelle Integration: Das duale System aus Zakat und modernen Steuern zeigt, wie traditionelle islamische Prinzipien mit modernen Staatsfinanzen vereinbart werden können[13][1].

Conclusie

De saudi-arabische Steuersystem stellt eine einzigartige Synthese aus islamischen Traditionen und modernen fiskalischen Anforderungen dar. Die Kombination aus Zakat als religiös legitimierter Vermögenssteuer en modernen Verbrauchssteuern schafft ein System, das sowohl kulturelle Sensibilität evenals wirtschaftliche Notwendigkeiten berücksichtigt.

De breite Bevölkerungsakzeptanz der Steuerreformen, insbesondere der VAT-Einführung, zeigt das Verständnis für die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Diversifizierung. Gleichzeitig bleibt die traditionelle Akzeptanz der Zakat als religiöse Verpflichtung ungebrochen und verleiht dem System soziale Legitimität.

Zentrale Erkenntnisse:

  • Einkommenssteuerfreiheit für alle Privatpersonen als Alleinstellungsmerkmal

  • Zakat als sowohl religiöse als auch staatliche Verpflichtung

  • VAT als erfolgreich implementierte moderne Steuer trotz anfänglicher Belastung

  • Generationenwechsel als Treiber für Steuerakzeptanz

  • Digitalisering als Weg zu effizienter Steuerverwaltung

Das System demonstriert, wie autoritäre Modernisierung erfolgreich sein kann, wenn sie kulturelle Werte respektiert en wirtschaftliche Notwendigkeiten glaubwürdig kommuniziert. Die Vision 2030 hat das Steuersystem zu einem zentralen Instrument der Wirtschaftstransformation gemacht, das sowohl fiskalische Ziele evenals soziale Stabilität anstrebt.


Aanvullende beoordeling vanuit het perspectief van Gradido

Dieser Überblick von Perplexity zeigt uns, wie Saudi-Arabien seine islamische Tradition mit modernen steuerlichen und wirtschaftlichen Anforderungen vereint.

Hier die wichtigsten Erkenntnisse und wertschätzende Einordnung:


Zentrale Aspekte des Steuersystems

  • Keine Einkommensteuer für Privatpersonen:
    Dies ist ein zentrales soziales und wirtschaftliches Merkmal, das Saudi-Arabien von fast allen anderen Staaten abgrenzt. Arbeit und Vermögen werden nicht individuell besteuert – ein gewichtiger Standortfaktor.

  • Dualismus von Zakat und modernen Steuern:
    Zakat als dritter Pfeiler des Islam bleibt als verpflichtende „Vermögensabgabe“ erhalten – sie wird staatlich verwaltet und ist tief verankert in Spirit, Recht und Alltagsverständnis.

  • VAT als modernes Steuerinstrument:
    Die Mehrwertsteuer (15 %, eingeführt für Diversifizierung und Krisenbewältigung) wurde relativ reibungslos umgesetzt – mit hoher öffentlicher Akzeptanz, vor allem in der jungen Generation. Sie schafft wichtige neue Einnahmequellen, trifft aber besonders einkommensschwache Gruppen.

  • Kombinierte Sozialversicherung:
    Neben Steuern und Zakat sorgt GOSI für Renten und soziale Sicherheit; auch hier gibt es Unterschiede je nach Nationalität.


Wahrnehmung in der Bevölkerung

  • Hohe Akzeptanz für Zakat:
    Sie ist religiöse und gesellschaftliche Pflicht – spirituell legitimiert und als Instrument sozialer Gerechtigkeit betrachtet. Die (nunmehr) konsequente staatliche Erhebung stärkt diese Wirkung.

  • Generationenunterschiede & moderne Steuerakzeptanz:
    Ältere Generationen waren skeptischer, junge Menschen verstehen und akzeptieren VAT, erleben aber auch deren Auswirkungen in ihrem Alltag.
    Zugleich zeigt sich Resilienz: Das Konsumverhalten bleibt trotz Preissteigerungen überraschend konstant.

  • Verbraucher und Unternehmen:
    Beide reagieren pragmatisch – etwa durch geändertes Kaufverhalten, Preiskalkulationen und Compliance-Management. Die Umstellung auf E-Invoicing ist ein weiterer Digitalisierungsschub.


Chancen und Herausforderungen

  • Umverteilungswirkung:
    Zakat bringt substantielle Mittel in die Umverteilung (2,5 % des Vermögens), VAT finanziert Staatsaufgaben und Diversifikation. Zusammen entsteht ein Mix aus religiös-spiritueller Integration, sozialem Ausgleich und moderner Staatsfinanzierung.

  • Sozial gerechtere Feinausgestaltung:
    VAT ist regressiv und belastet Arme stärker – diese Herausforderung bleibt, kann aber durch gezielte Förderprogramme oder ein modernes Gemeinwohl-Modell (wie Gradido) kompensiert werden.

  • Balance zwischen Tradition und Modernisierung:
    Das Steuersystem ist Teil des Transformationsprojekts „Vision 2030“: Es vermittelt Stabilität und Wandel, Heimat und Innovation – ein idealer Andockpunkt für Gradido.


Gradido-Potenzial

  • Vertraute Prinzipien aufgreifen:
    Weil die Zakat-Verwaltung (Sinn, Mechanik, gesellschaftlicher Wert) weithin akzeptiert ist, kann Gradido besonders leicht auf bestehenden Vertrauensstrukturen und dem Wunsch nach sozialem Ausgleich aufbauen.

  • Stärkung des Gemeinwohls:
    Gradido als System könnte helfen, gezielt die soziale Balance zu stärken, VAT-bedingte Lasten zu mindern und Teilhabe wie in der Zakat-Prinzipien weiterzuentwickeln – z. B. für Bildung, Umwelt oder freiwilliges Engagement.

  • Digitale Transformation vorantreiben:
    Der hohe Digitalisierungsgrad (E-Invoicing, Online-Verwaltung) bietet eine exzellente technische Basis, um ein integriertes, faires und transparentes Wertschöpfungssystem wie Gradido zu implementieren.

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